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Berserk Manga und Berserk Prototyp – ein Vergleich |
Wer den Manga-Band 14 gelesen hat oder ihn, noch besser, besitzt, kennt das
kleine Extra, das zum Abschluss der Falken-Saga in dieses Buch hineinkam. Es
ist der Prototyp von Berserk, den Miura zu Universitätszeiten gezeichnet hat.
Eine kurze, abgeschlossene Geschichte, doch entdeckt man beim Durchlesen viele
Sachen, was Personen oder Handlungen angeht, die in der heutigen Manga-Reihe
miteinbezogen wurden. Seien die Parallelen bewusst oder unbewusst – hier werden
sie aufgedeckt...
Charaktere

Guts
Guts ist auch im Prototyp die Hauptfigur. Er scheint schon damals sehr durchdacht
gewesen zu sein, denn zumindest äußerlich gibt es bis auf die Augenklappe, die
er später jedoch verschenkt, kaum Unterschiede zu dem „Schwarzen Ritter“, den
wir heute kennen. Der Unterschied liegt eher in kleineren Details und dem Charakter.
So macht er im Prototyp beispielsweise eher den Eindruck eines großmäuligen,
von Gott und der Welt ziemlich angenervten Vagabunden, der sich selbst der Nächste
ist, als nach dem Racheengel im Manga. Auch sind seine Gründe, Rache zu nehmen,
andere als im Manga. Dort möchte er seine Truppe rächen, die dem Traum seines
größenwahnsinnigen Freundes Griffith geopfert wurde. Im Prototyp jedoch scheint
es sich nicht um die fünf Dämonen der God Hand zu handeln, sondern um ein einzelnes
unbekanntes Wesen, das Vana genannt wird (vielleicht eine Urform von Void?).
Seine Häscher hatten Guts’ Mutter vor dessen Augen gevierteilt und gefressen,
weshalb er durch das Land zieht und „Apostel“, wie sie auch hier schon genannt
werden, aufspürt und tötet. Den Dragonslayer besitzt er schon, der sich nur
in der Form geringfügig von dem uns bekannten Eisenbrett unterscheidet. Die
stählerne Armprothese ist auch schon vorhanden, die hier ebenfalls schon Kanonenkugeln
spucken kann. Allerdings kann er darauf noch keine Armbrust montieren. Stattdessen
benutzt er eine normale zweischüssige Armbrust. Zu alldem kommt noch ein kleiner,
feiner Unterschied: Das Brandmal sitzt an einer anderen Stelle. Im Manga hat
er es im Nacken, im Prototyp auf der Brust. Aber wir kennen ja noch einen Berserk-Chara,
der das Brandmal auf der Brust trägt, nicht wahr?

Puck
Wir kennen ihn ja alle, den süßen kleinen Elfenknilch mit der großen Klappe.
Auch Guts kennt ihn und das nicht erst im Manga. Allerdings erfährt man im Prototyp
nicht, wie sie sich kennen gelernt haben, doch wohnt er auch hier schon in der
Tasche des Reisenden. Ebenso wie der Schwarze Ritter unterscheidet sich auch
der Elf nur geringfügig vom heutigen Modell. Rein äußerlich sind nur die Flügel
etwas anders gezeichnet. Charakterlich scheint er ein wenig gefühlsbetonter
als heutzutage, aber ebenso wie im Manga weiß er Trotz der gemeinsamen Reise
mit Guts bei weitem nicht alles über diesen. Die Umgangsformen zwischen den
beiden Gefährten sind allerdings gleich geblieben – sie keifen sich an und es
kommt schon mal zu einer kleineren ungleichen Prügelei.

Fricka
Fricka ist ein Charakter, der nur im Prototyp vorkommt, aber dennoch ein paar
Gemeinsamkeiten zum Manga mit sich trägt. So fällt beispielsweise sofort eine
extreme äußerliche Ähnlichkeit mit Griffith auf, was schon ein wenig lustig
wirkt, denn Fricka ist ein kleines Mädchen. Was ihren Charakter angeht, bemerkt
man auch eine gewisse Ähnlichkeit mit Jill, jedoch wirkt Fricka etwas naiver
und ist etwas näher am Wasser gebaut, was allerdings an einem gewissen Altersunterschied
zwischen diesen beiden Charakteren liegen könnte.

Brad
Auch hier wieder ein Chara, der mehr oder weniger nur im Prototyp vorkommt.
Allerdings gibt es auch hier wieder diverse Gemeinsamkeiten, die sich im Manga
wiederfinden lassen. So hat Brad eine große Ähnlichkeit mit dem Grafen und ist
genauso wie er hauptberuflich Apostel. Allerdings sieht er in seiner Apostelgestalt
nicht aus wie eine überdimensionale Nacktschnecke, sondern eher wie eine groteske
Kreuzung aus Nosferatu Zodd und dem Hängebauchschwein, das Guts im Manga kurz
vor seinem Aufbruch zum Rachefeldzug in Godots Schmiede erlegt. Anders als alle
beide scheint er überdies über eine gewisse Telekinesefähigkeit zu verfügen.
Frickas Rückkehr
Hier fallen ein paar Gemeinsamkeiten zu Jills Rückkehr in ihr Dorf auf, die
sich in Band 14 befindet. Guts bringt Fricka zu ihrem Dorf zurück, mit dem Gedanken,
dort vielleicht etwas zum Essen kassieren zu können. Ihr Onkel entdeckt sie
und ruft Fricka beim Namen, woraufhin ihre Eltern und der Rest des Dorfes auf
die Straße laufen, um das Kind in Empfang zu nehmen. Diese Szene ist in den
Vergleichen zum Manga recht durchwachsen, denn es gibt hier auch diverse Unterschiede.
Im Manga wird Jill beispielsweise zuerst von ihrer Mutter entdeckt und der Empfang
ist alles andere als herzlich. Zudem kommt auch nicht das ganze Dorf zusammengelaufen,
um das Kind zu sehen, sondern erst, als jemand etwas zu laut das Wort „Elfe“
in den Mund nimmt und die Bewohner Puck und Guts lynchen wollen.
Bitte helft uns!
Frickas Vater erklärt Guts, wer Brad der Pfähler ist und was für grausame Dinge
er anrichtet. Er und die Dorfbewohner bitten ihn, den Fürsten zu töten, doch
der Schwarze Ritter lehnt ab. Hier gibt es sogar Parallelen zu mehreren Szenen.
Dass Guts die Bitte, einen grausamen Fürsten zu töten, ablehnt, kennen wir aus
Band 2, als Vargas von den Grausamkeiten des Grafen erzählt. Die kurze Szene
mit einer Großmutter, die Guts anfleht, ihren Enkel zurückzubringen, bzw. zu
rächen, kommt auch in Band 14 vor. Und die Sache, dass Brad junge Mädchen mit
auf sein Schloss nimmt, hat sowohl Ähnlichkeit damit, dass Kjaskar als Kind
von einem Edelmann mitgenommen wurde, als auch mit den Perversionen von Genon,
der sich mit jungen Knaben umgibt (Band 7). Allerdings hatten in den letzten
Beispielen weder der Edelmann, noch Genon nachweisbar die Absicht, die Kinder
zu ermorden. Dass Puck Guts nach dieser Szene zusammenstaucht, den Dorfbewohnern
zu helfen, kommt ebenfalls im Zusammenhang mit Vargas’ Bitte in Band 2 vor.
Der Elf landet dann mal wieder direkt in der Pranke seines Gefährten und wird
von ihm, während dieser sich nur schwer zusammenreißen kann, einen Wutanfall
zu erleiden, so fest gedrückt, dass es ihm weh tut. Ähnliche Szene: Jill und
Puck, Band 15.
Guts vs. Brad der Pfähler
Guts hat sich nun doch entschlossen, Brad zu töten. Er dringt einfach in dessen
Schloss ein und dann geht es der Einrichtung an den Kragen, vor allem als Brad
sich in seiner Apostelgestalt zeigt. Nach einer verbrauchten Kanonenkugel, einem
Schwerthieb und einem eingestürzten Schloss ist Brad beseitigt, Fricka kehrt
zu ihren Eltern zurück und Guts reist weiter. Der ganze Kampf hat bis auf ein
paar Stellen eine große Ähnlichkeit mit dem Kampf gegen den Schlangenbaron in
Band 1. Brad bekommt erst einmal ein paar Pfeile verpasst, bevor der eigentliche
Kampf beginnt, allerdings nicht so viele wie der Schlangenbaron, da Guts hier
schließlich nur zwei Schuss in der Armbrust hat. Das gefällt dem Pfähler natürlich
nicht und gedenkt Guts per Telekinese etwas aufzuspießen. Puck glaubt natürlich,
Guts hätte es nun wirklich erwischt und ist völlig aufgelöst (kennen wir aus
Band 3), aber natürlich ist der Gute nicht tot. Nun ist Brad wirklich sauer.
Er verwandelt sich, lässt den Boden aufreißen und die Decke einstürzen. Dass
jemand, wie hier Guts, einen herabfallenden Felsbrocken spaltet, kennen wir
beispielsweise auch von Wyald in Band 11. Nun tauchen wieder starke Parallelen
zum Schlangenbaron-Kampf auf. Guts wird von Brad gepackt und hochgehoben, was
er sich nicht bieten lässt. Er zieht an einer Schnur, die mit seiner Armprothese
verbunden ist. Somit wird dem Pfähler erst einmal der Schädel durchgepustet.
Gleich im Anschluss bekommt der Fürst eine halbierende Behandlung mit dem Dragonslayer
und erkennt jetzt erst, dass er einen Gebrandmarkten vor sich hat. Daran kann
er sich allerdings nicht lange freuen, denn das Schloss fällt in sich zusammen
und ein besonders dicker Stein hat sich Brad als Opfer ausgesucht. Somit endet
der Pfähler also auch wie der Schlangenbaron, wenn auch es bei diesem ein brennendes
Dach gewesen ist. Dass das Schloss des Apostels nach dem Kampf komplett zerstört
wird, kommt allerdings in Band 3 vor, nach der Sache mit dem Grafen. Nun, Ende
gut, alles gut. Fricka kehrt zu ihren Eltern zurück und Puck bemerkt, dass er
beim Kampf gegen Brad mehr Angst vor Guts als vor dem Apostel hatte. Diese Szenen
kommen in Band 14 vor. Zum einen ist es Jill, die in ihr Dorf zurückkehrt und
zum anderen Erika ziemlich am Anfang des Bandes, die sich vor Guts fürchtet.
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